Feine Adressen München

LOTHAR SCHUSTER – DER LAGERFELD FÜR DARUNTER

Was die Stein-Hardenbergschen Reformen von 1808 und bayerische Herrenwäsche gemein haben? Ganz einfach: Sowohl die einen wie auch die anderen erblickten im traditionsreichen Palais am Festungsgraben zum ersten Mal das Licht der Öffentlichkeit. Es mag zwar sein, dass der, wie aus zuverlässiger Quelle berichtet wird, eher prüde Freiherr vom und zum Stein beim Anblick dessen, was sich 200 Jahre später in seiner guten Stube abgespielt hat, vor Scham im Boden versunken wäre, doch das etwa 300köpfige Publikum, das sich eine Stunde lang die zwei Dutzend halbnackter Männer in herausfordernden Dessous ansah, war begeistert.
Initiatur Lothar Schuster betreibt seit Mitte der 80er jahre zunächst von München aus, inzwischen mit Dependancen in Köln und seit letztem Jahr auch in Berlin, Europas erstes und einziges Maßatelier für Herrenunterwäsche.
Seine Produktpräsentation in Berlin zeigte deutlich, dass der Münchener Designer vom Image des Schickimicki -Modeschöpfers weg will. Lothar Schuster hat seine Kollektion um Freizeit- und Bademoden erweitert. Es geht bei ihm sozusagen drunter und drüber.
Geblieben jedoch ist das Bekenntnis zum edlen Material: Naturstoffe aus Mailand und Paris, Leinen und Baumwolle, Spitze, Samt und Seide werden von des Meisters Hand in Bodys, Slips, Trikotagen, Pullis, Shirts und Shorts verwandelt. Geblieben ist auch das Faible für schrille Muster und schräge Bodys. Die Neuauflage des Verkaufsschlagers „Karlheinz“ zum Beispiel, ein Kapuzen-Body, ist wahlweise in reinem Weiß oder im Norweger- oder Trachtenmusterlook zu haben.